4. Oktober 2012

Sensengraben

An der Sense, oder besser gesagt im Sensengraben verbringe ich viel Zeit mit dem
beobachten oder fotografieren der dort heimischen Tiere. Seien dies Vögel, Reptilien, Gemsen oder Frösche und Unken. Die Faszination dieser einzigartigen Landschaft fesselt mich immer wieder auf`s neue.
Die Sense (frz. Singine) ist ein rechter Nebenfluss der Saane und Grenzfluss zwischen dem Kanton Bern und dem Kanton Freiburg in der Schweiz. Ihre Quellflüsse, die in Zollhaus zusammenfliessen, sind die Kalte Sense, die im Gebiet des Gantrisch entspringt und die Warme Sense, die aus dem Schwarzsee kommt.
Die Sense fliesst durch eine 15 km lange Schlucht, die nicht nur bei Wildwasserfahrern, sondern auch als Badefluss sehr beliebt ist. Der wichtigste Zufluss der Sense ist das Schwarzwasser.
Nach ca. 35 km mündet die Sense bei Laupen in die Saane. Da bei heftigen Gewittern, besonders im Sommer, die Sense plötzlich sehr stark ansteigen kann, ist der Aufenthalt in der Nähe des Flusses bei unsicherer Wetterlage gefährlich.
Die Bachforelle ist die Fischart, welche am häufigsten in der Sense vorkommt. Daneben kommen noch Regenbogenforellen, Barben, Alets und vor allem im Unterlauf Äschen vor.
Sense
Noch fließt sie ungebändigt - die Sense, letzter Alpenfluss ohne Kraftwerk.
Die Projekte wurden durch massive Subventionen ermöglicht, die die so genannte "grüne Energie" fördern sollen. Wasserkraft kann durchaus sinnvoll sein, etwa in Abwasser- oder Trinkwasserleitungen. Jetzt werden aber auch bisher unberührte Kleingewässer durch neue Bauprojekte gefährdet.
Besonders unsinnig ist ein Kraftwerkprojekt an der Sense im Kanton Freiburg, dem letzten größeren Fluss in der Schweiz, der bisher überhaupt nicht zur Stromproduktion genutzt wurde. An diesem Fluss, der als Naturdenkmal den kommenden Generationen vermacht werden könnte, soll ein Kraftwerk mit einer lächerlich kleinen Stromproduktion gebaut werden. Gleichzeitig werden aber in der Schweiz jährlich 100 Millionen Franken aufgewendet, um Flüsse zu renaturieren. Jetzt den letzten ungebändigten Fluss durch ein Kraftwerk zu zerstören, ist schlicht eine unvorstellbare Dummheit. Der WWF Schweiz wehrt sich vehement gegen diese Pläne, und noch besteht die Hoffnung, dass die Freiburger Behörden den Unsinn im letzten Augenblick stoppen.
Der Sensegraben ist eines der 18 Auengebiete im Kanton Freiburg, die im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung figurieren.
Auen sind Übergangsbereiche zwischen Land und Wasser. Überschwemmungen und Trockenheit bewirken einen steten Wechsel zwischen Stabilität und Veränderung.



Auengebiet - BPNPDie einzigartige Dynamik zwischen Wasser und Land schafft immer neue, vielfältige Lebensräume. Auenwälder, Sand- und Kiesinseln, Altarme und Tümpel sind reichhaltige Kleinbiotope.







PNA_NSG_Sensegraben_GebietSeit der letzten Eiszeit haben die Gletscher und die Sense 
die Landschaft der Senseschlucht geformt. Während Jahrhunderten grub sich der Fluss stetig durch horizontale Molasseschichten und bildete dadurch den heute 100 m tiefen Canyon.


 
PNA_NSG_Sensegraben_flussuferlaeuferDie Sense gehört zu den letzten intakten Flusssystemen der Schweiz und beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten (links im Bild der Flussuferläufer).